Kirchlicher
Widerstand in Benrath ist beispielsweise als Reaktion auf
die Hetze der von den Nationalsozialisten unterstützten "Deutschen
Glaubensbewegung" zu beobachten.
Der Konflikt zwischen
Staat und Kirche wird auch in dem
"10 Jahres Plan für Df.-Benrath vom Jahre 1937" der Ortsgruppe
Benrath deutlich: Hier wird von seiten der Nationalsozialisten bemängelt,
daß die Ernst-Moritz-Arndt-Halle ihren Gedenkfeiern nicht ausreichend
zur
Verfügung steht, denn "bei einer kirchlichen Feier mußte das
deutsche Interesse
zurücktreten." Hierin wurde "eine überragende Stellung
der Kirche gegenüber den
Hoheitsträgern der Bewegung und des Staates erblickt", der entgegen
gewirkt werden sollte.
Ein Stück traurige Berühmtheit erlangte der Stadtteil bereits zuvor,
im Jahr 1931, als ein Zentrumsabgeordneter im
Reichstag vom "Naziterror in Benrath" berichtete, nachdem es bei
einer Jungmännerversammlung im Schloßhotel,
Erich-Müller-Straße, zu einem heftigen Zusammenstoß von Nationalsozialisten
und katholischen Geistlichen
gekommen war.
Ich
war in der katholischen Jugend, leitete eine Gruppe. Wir haben
in sofern Widerstand geleistet, aber nur praktisch im Untergrund.
Wir haben Wanderungen unternommen und wenn wir uns zu den
Wanderungen trafen, durften wir nicht über den Marktplatz gehen,
Eine
Benrather Zeitzeugin erinnert sich:
Im
Oktober `34 protestierte die Deutsche Glaubensbewegung in Düsseldorf gegen
die "römische reichszerstörende Politik" und die Vergabe
von Räumlichkeiten an "andere katholische Vereine". Daraufhin
beteiligte sich in Benrath die katholische Gemeinde St. Caecilia am 20. November
an einer Treuekundgebung für Kirche und Papst, zu der die Pfarrgeistlichkeit
Düsseldorfs aufgerufen hatte.
Die
Deutsche Glaubensbewegung versuchte durch eine religiöse
Überhöhung der Begriffe "Deutschland" und "Volk"
dem National-
sozialismus mystische Dimension zu geben. Sie wandte sich auch
strikt gegen die jüdischen Wurzeln des christlichen Glaubens.
denn da war der BDM aufmarschiert,die
hätten uns sofort festgehalten; ist auch
passiert. Und wir sind dann über die Schlossallee,
Hauptstraße, zur Kirche
gegangen, wo wir uns dann hinten getroffen haben. Und dann haben wir
unsere Wanderungen gemacht mit dem Wanderzeug, mit Klampfe und so
weiter. Wir haben unsere Heimabende, in Privaträumen abgehalten,
meistens bei mir. Wir haben natürlich im Kreis unserer Gruppe...
konnten wir schon einmal was sagen. Normalerweise wäre das
viel zu gefährlich gewesen. Also da mußten wir schon ein
bisschen vorsichtig sein und wir mußten genau wissen,
wem wir irgendwas sagten und anvertrauten.
Kirchlicher
Widerstand